Cello von 1673

Es wurden gelegentlich Zweifel geäussert, dass Stainer überhaupt Celli in der üblichen Bauweise habe. Das Cello des Stainer-Quartetts aus dem Jahre 1673 hat aber nun ein- für allemal diesen Spekulationen ein Ende bereitet.

Mit Hilfe der dendrochronologischen Untersuchung konnte bewiesen werden, dass die Cello-Decke aus dem gleichen Stamm gebaut wurde wie eine Geige und eine Viola da Gamba Stainers aus demselben Jahr. Auch alle anderen Stilmerkmale deuten eindeutig auf Stainer hin.

Das Cello besitzt einen handgeschriebenen Zettel mit dem Wortlaut: «Jacobus Stainer in Absom / prope Oenipontum 1673». Das Instrument hat im 19. Jahrhundert zahlreiche Umbauten erfahren. So wurde der  Boden im Umriss stark verändert (oben und unten angesetzt) und auch der originale Hals wurde entfernt und modernisiert. Im Zuge der Rebarockisierung wurden lediglich das Zubehör und das Griffbrett angepasst. Die schwingende Saitenlänge beträgt 687mm. Das Instrument eignet sich für ein breites Repertoire von Frühbarock bis Frühromantik.

Masse

Gesamtlänge des Korpus über die Wölbung gemessen 744 mm
Grösste Breite oben 353 mm
Kleinste Breite Brust 245 mm
Grösste Breite unten 441 mm
Zargenhöhe 119 mm
Halsmensur (vor dem Umbau) 279 mm
Halsmensur (nach dem Umbau) 278.5 mm
Deckenmensur (vor dem Umbau) 398 mm
Schwingende Saitenlänge (vor dem Umbau) 687 mm
Schwingende Saitenlänge (nach dem Umbau) 688 mm
Saitenhalter (Ebenholzfurnier auf Ahorn mit Darmaufhängung) 230 mm
Griffbrett (Ebenholzfurnier auf Fichte, das Griffbrett hat eine moderne Form, da der Hals nicht verändert wurde) 530 mm
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